04.03.2019 - 12:36 | Erich W. | NEP

Betreff: Stellungnahme zum NEP 2030 (2019) 1. Entwurf

Erich W.


Netzentwicklungsplan Strom
Postfach 10 07 48
10567 Berlin

Sehr geehrte Damen und Herren,

zur Konsultation NEP 2030 (2019) 1. Entwurf nehme ich wie folgt Stellung.

Ich lehne HGÜ SuedLInk (und alle geplanten HGÜ) ab und fordere ein Moratorium, damit nachfolgende Aspekte substanziell von der Politik und der BNetzA gewürdigt werden! Die Beschleunigung des Baus von HGÜ durch Aushebelung der Rechte von Ländern, Landkreisen, Kommunen und Bürgern ist nicht hinnehmbar! Dies wird unweigerlich zu gerichtlichen Auseinandersetzungen führen.

Ich behalte mir vor, weitere Begründungen nachzureichen.

* Die Notwendigkeit der HGÜ ist nicht nachgewiesen, sondern wird nur behauptet!
* Bei „Dunkelflauten“ hilft SuedLink nicht weiter! Vielmehr erhöht es die Gefahr von großräumigen Stromausfällen!
* Flexibilisierungsoptionen sind nur unzureichend berücksichtigt!
* Vorsorge gegen Einwirkungen von außen (terroristischer Natur) ist nicht zu erkennen!
* Dezentraler Ausbau der EE minimiert die Folgen von Einwirkungen von außen (terroristischer Natur)!
* Die HGÜ-Kosten stehen in keinem wirtschaftlichen Verhältnis zum Nutzen!
* Die Naturzerstörung durch HGÜ steht in keinem verantwortbaren Verhältnis zum Nutzen!
* Die extrem hohe garantierte Eigenkapitalrendite für die ÜNB erscheint mir sittenwidrig und wäre Verschwendung von deutschen Steuergeldern!
* Der geplante SuedLink würde bei dem für (50 bis-)100 % EE notwendigen Windkraftausbau im Norden keinesfalls ausreichen! Es würden Speicher- und Flexibilisierungsoptionen notwendig sein. Wenn aber Speicher und DSM, dann reichen die bestehenden Stromleitungen aus. Dass diese ggf. an Engpassstellen regional verstärkt werden müssen (NOVA) kann sein, wäre aber viel kostengünstiger!
* Eine Autobahn von Wilster nach Grafenrheinfeld/Bergrheinfeld ohne Auf- und Abfahrten würden die Bürger für einen Schildbürgerstreich halten und die Verantwortlichen für verrückt erklären! HGÜs sind solche Autobahnen für Strom!
* Das „Schutzgut Mensch“ würde mit Füßen getreten. Wähler würden zu Versuchskaninchen degradiert.
* Der Bau von HGÜ ist unsozial! Er dient vor allem der stromintensiven Industrie in Bayern und BW. Durch Ausnahmeregelungen der stromintensiven Industrien von den Netzentgelten werden besonders die „Ärmsten der Armen“ prozentual unzulässig belastet. Die AfD lässt grüßen.
* Würde dies durch erhöhte Sozialleistungen (Steuergelder) ausgeglichen, beträfe es auch die Rentner und die Mittelschicht.

Was soll diese „Beteiligung“, wenn Stellungnahmen nicht beantwortet/kommentiert werden?

Es ist eine Farce, dass bei der „Bürgerbeteiligung“ die Notwendigkeit des Bedarfs von SuedLink nicht zur Diskussion stand.

Ich bin damit einverstanden, dass meine Stellungnahme online (ohne Angabe meiner Post- bzw. E-Mail-Adresse) auf www.netzentwicklungsplan.de veröffentlicht wird.

Mit freundlichen Grüßen
Erich W.