08.06.2012 - 17:53 | Hubert B. | NEP

Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die Möglichkeit der Stellungnahme.

Wir haben als direkt betroffene Anlieger einer geplanten 380kV-Leitung folgende Fragen, die wir trotz zahlreicher Versuche bisher nicht beantwortet bekommen haben. Anm.: Die DENA haben wir 3 mal höflich angeschrieben, aber nie eine Antwort erhalten.

1. Die jetzige 110kV-Leitung ist mit nur 3 Seilen ausgestattet. Warum muss man diese jetzt auf sofort 380kV aufstocken? Ist es nicht sinnvoller die vorhandene Leitung zu optimieren und die rasante Entwicklung der nächsten 10-20 Jahre abzuwarten?
2. Die Energie in Deutschland wird immer dezentraler erzeugt. Der Energieverbrauch in Deutschland soll bis 2020 um 8% sinken. Warum müssen die Übertragungsnetze extrem verstärkt werden? Es kommt dabei sehr schnell die Vermutung auf, dass die ÜNB die letzte Chance sehen, für längere Zeit eine sichere Einnahmequelle zu haben. Es ist gesamtwirtschaftlich nicht sinnvoll auf den Stromautobahnen riesige Mengen Strom hin- und herzuschicken.
3. Wenn Energie aus dem Norden zum Süden transportiert werden muss, dann macht doch eine fast verlustfreie Gleichstromübertragung mehr Sinn. Warum wird das nicht mehr genutzt?
4. Die bei uns geplante 380kV-Leitung ist nur ca. 100m von unserem Wohnhaus geplant. Ist dieser Abstand gesetzmäßig?
5. Das Gutachten zum Artenschutz passt genau zum Eindruck, den wir von dem Verfahren haben: Abends gegen 20:00 kam ein junger Mann auf unseren kleinen landwirtschaftlichen Hof und fragte, ob hier Fledermäuse wären. Als wir das bejahten, hat er das abgetan, weil es sich um eine unbedeutende Rasse handele. Der "Gutachter" war knappe 10 min bei uns gewesen. Fledermäuse haben wir sehr viele - es mag sein, dass diese Art nicht gefährdet ist, aber Rotmilane sind hier ebenfalls beheimatet und die sind gefährdet. Welchen Eindruck macht so eine Begutachtung auf uns?

Für eine ehrliche Beantwotung unserer Fragen wären wir sehr dankbar.


Mit freundlichen Grüßen