P474
Netzausbau zwischen Suchraum Burghausen und Simbach
Base data
Project description
Das Projekt dient der Erhöhung der Übertragungskapazität innerhalb Bayerns insbesondere zur Versorgung des Bayerischen Chemiedreiecks und enthält folgende Maßnahme:
- M822: Suchraum Burghausen - Suchraum Simbach
Im Zuge des Projektes sind darüber hinaus Anlagen zur Kompensation der entstehenden Blindleistung erforderlich.
Eine frühzeitige Inbetriebnahme des Projekts wird angestrebt. Zur Planungsbeschleunigung wird angestrebt, auf teilweise bereits vorliegende Trassenplanungen in der Region zurückzugreifen.
Measures of the planned project
Reasons for the planned project
Netzplanerische Begründung
Aufgrund zusätzlicher Lastanfragen zur Dekarbonisierung der Unternehmen im bayerischen Chemiedreieck hat das Bayernwerk als unterlagerter Verteilnetzbetreiber Umspannkapazität im Raum Burghausen angefragt. Da die am nächsten gelegenen Umspannwerke Pirach und Simbach jeweils nur als 380-kV-Stich bzw. Einfacheinschleifung angebunden sind, kann daran kein zusätzliches Umspannwerk im Stich angebunden werden. Daher ist ein Ringschluss von Zeilarn über Suchraum Burghausen nach Suchraum Simbach erforderlich. Da der Anschluss der neuen Leitung aus Platzgründen im bestehenden Umspannwerk Simbach nicht möglich ist, muss ein zusätzliches Umspannwerk im Suchraum Stadt Simbach am Inn neu errichtet und in die Neubauleitung sowie die Leitung nach St. Peter volleingeschliffen werden.
Anderweitige Planungsmöglichkeiten
Als anderweitige Planungsmöglichkeiten werden von den ÜNB andere Technologiekonzepte, die Gesamtplanalternative, die Instrumentarien nach dem NOVA-Prinzip sowie alternative Netzverknüpfungspunkte betrachtet. Prüfungen nach dem NOVA-Prinzip und der alternativen Netzverknüpfungspunkte sind projektbezogen und können sich daher im Umfang unterscheiden.
Anderweitige Technologiekonzepte und Gesamtplanalternative
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben sich im Rahmen der technischen Alternativenprüfung für eine Kombination des AC-Netzes mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung als Technologiekonzept entschieden. Grundsätzlich sind anderweitige Planungsmöglichkeiten auch dadurch dargestellt, dass im NEP 2037/2045 (2025), ausgehend vom genehmigten Szenariorahmen, sieben unterschiedliche Szenarien und dem folgend sieben Ergebnisnetze als Gesamtplanalternativen einander gegenübergestellt werden. In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur werden die Ergebnisse für das in die Genehmigung des Szenariorahmens aufgenommene zusätzliche siebte Szenario (Szenario A 2037+ mit installierter Leistung von 141 GW Wind onshore) nach dem zweiten Entwurf des NEP eingereicht und von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultiert.
Die Maßnahme M822 hat sich für das Ergebnisnetz im Szenario A 2037, A 2045, B 2037 und B 2045 als erforderlich erwiesen.
Prüfung nach NOVA
Ein witterungsabhängiger Freileitungsbetrieb (WAFB) wurde als Optimierungsmaßnahme bei den Netzberechnungen generell berücksichtigt.
Die im Rahmen von TTG-P67 und P112 geplanten Neubauleitungen nach Simbach und Pirach sind bereits auf 4.000 A verstärkt. Darüber hinaus existiert zwischen Pirach und Simbach noch keine Infrastruktur auf der Höchstspannungsebene, die verstärkt werden könnte. Daher ist ein Neubau in neuer Trasse erforderlich.
Prüfung alternativer Netzverknüpfungspunkte und weiterer Alternativen
Zwischen Pirach, Burghausen und Simbach besteht noch keine Infrastruktur auf der Höchstspannungsebene, die ertüchtigt werden könnte. Eine theoretische Alternative zur Maßnahme M822 stellt die alleinige Einschleifung von Burghausen in den 380-kV-Abzweig Pirach (P112 M212) dar. Da diese Konfiguration hinsichtlich der Versorgungssicherheit jedoch wesentlich nachteilig wäre, wurde sie verworfen.
Bisherige Bestätigung des Projekts
Das Projekt P474 wurde im NEP 2037/2045 (2023) erstmals ausgewiesen und von der Bundesnetzagentur bestätigt.
Einordnung in den Netzentwicklungsplan
Das vorgestellte Projekt hat sich im Rahmen des vorliegenden Netzentwicklungsplans als erforderlich für den sicheren Betrieb eines bedarfsgerechten Übertragungsnetzes gezeigt. Der mehrstufige Prozess zur Ermittlung der Netzmaßnahmen, die das Übertragungsnetz optimieren, verstärken oder auch erweitern, ist im Kapitel Einführung im Überblick dargestellt. Im Kapitel Szenariorahmen werden die Ausgangsdaten des Prozesses erläutert, im folgenden Kapitel die Ergebnisse und Methoden der Marktsimulation. Darauffolgend werden berücksichtigte Technologie und Innovationen dargelegt. Die Kapitel Onshore-Netz und Offshore-Netz leiten die erforderlichen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des kombinierte On- und Offshorenetzes her.
Projects per region