P223
Netzverstärkung: Sahms/Nord - Suchraum Gallin - Mühlenbeck - Görries - Wessin - Suchraum Dabel - Güstrow
Basisdaten
Weitere Informationen
Projektbeschreibung
Das Projekt dient der Erhöhung der Übertragungskapazität in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein und beinhaltet die folgenden Maßnahmen:
- M462a: Sahms/Nord - Suchraum Gallin - Mühlenbeck - Görries - Wessin - Suchraum Dabel - Güstrow
- M224a: Sahms/Nord - Mühlenbeck - Güstrow (3. und 4. System)
- M224b: Leistungsflusssteuerung Mühlenbeck
Im Rahmen des Projektes werden folgende Suchräume definiert:
- Suchraum der Gemeinden Gallin/Lüttow-Valluhn/Gudow/Besenthal (kurz: Suchraum Gallin)
- Suchraum der Gemeinden Dabel/Kobrow/Stadt Sternberg (kurz: Suchraum Dabel)
Maßnahmen des geplanten Projektes
Begründung des geplanten Projekts
Charakteristika des betroffenen Netzbereichs
Aufgrund der günstigen regionalen Bedingungen geht der Ausbau erneuerbarer Energien in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein stetig weiter voran. Dies betrifft insbesondere den Zubau an Photovoltaik, Onshore- und Offshore-Windleistung.
Netzplanerische Begründung
Die bestehende 380-kV-Leitung Güstrow - Wessin - Görries - Krümmel besitzt für die zu erwartenden Übertragungsaufgaben eine zu geringe Übertragungskapazität. In den Szenarien des NEP zeigt sich ein deutlich darüberhinausgehender Übertragungsbedarf, sodass auf der 380-kV-Leitung unzulässig hohe Leitungsauslastungen im (n-1)-Fall auftreten. Um den Überlastungen zu begegnen, werden im ersten Schritt die Voraussetzungen für einen WAFB - u.a. durch Einsatz von Messtechnik - auf der Bestandsleitung geschaffen. Im zweiten Schritt ist ein Parallelneubau von zwei 380-kV-Stromkreisen zwischen der neu zu errichtenden Schaltanlage Sahms/Nord, dem geplanten Umspannwerk (UW) Mühlenbeck und dem bestehenden UW Güstrow erforderlich. Da für die beiden bestehenden 380-kV-Stromkreise Güstrow - Wessin - Görries - Krümmel bereits eine Leistungsflusssteuerung vorgesehen ist (siehe Projekt 50HzT-P357), ist auch für die hier gegenständlichen Stromkreise (3. und 4. System) eine Leistungsflusssteuerung erforderlich. Ohne diese Maßnahmen kommt es zu unzulässig hohen Leitungsbelastungen.
Anderweitige Planungsmöglichkeiten
Als anderweitige Planungsmöglichkeiten werden von den ÜNB andere Technologiekonzepte, die Gesamtplanalternative, die Instrumentarien nach dem NOVA-Prinzip sowie alternative Netzverknüpfungspunkte betrachtet. Prüfungen nach dem NOVA-Prinzip und der alternativen Netzverknüpfungspunkte sind projektbezogen und können sich daher im Umfang unterscheiden.
Anderweitige Technologiekonzepte und Gesamtplanalternative
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben sich im Rahmen der technischen Alternativenprüfung für eine Kombination des AC-Netzes mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung als Technologiekonzept entschieden. Grundsätzlich sind anderweitige Planungsmöglichkeiten auch dadurch dargestellt, dass im NEP 2037/2045 (2025), ausgehend vom genehmigten Szenariorahmen, sieben unterschiedliche Szenarien und dem folgend sieben Ergebnisnetze als Gesamtplanalternativen einander gegenübergestellt werden. In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur werden die Ergebnisse für das in die Genehmigung des Szenariorahmens aufgenommene zusätzliche siebte Szenario (Szenario A 2037+ mit installierter Leistung von 141 GW Wind onshore) nach dem zweiten Entwurf des NEP eingereicht und von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultiert.
Die Maßnahmen M224a, M224b und M462a haben sich für das Ergebnisnetz im Szenario A 2045, B 2037 und B 2045 als erforderlich erwiesen.
Prüfung nach NOVA
Ein witterungsabhängiger Freileitungsbetrieb (WAFB) wurde als Optimierungsmaßnahme bei den Netzberechnungen generell berücksichtigt. Mit anderen Maßnahmen, insbesondere Netzoptimierungen, können die bestehenden 380-kV-Leitungen in der Region nicht ausreichend entlastet werden.
Prüfung alternativer Netzverknüpfungspunkte
Als Alternative zu der hier aufgezeigten Lösung in Form eines Parallelneubaus (M224a) wurde geprüft, ob beide Maßnahmen (M462a und M224a) kombiniert in Form eines Ersatzneubaus mit einem Mehrfachgestänge umgesetzt werden können. Die Prüfung der Umsetzbarkeit auf einem Mehrfachgestänge umfasste neben genehmigungsrechtlichen Fragen insbesondere auch eine umfangreiche Prüfung der Systemstabilität. Im Ergebnis zeigte sich, dass eine Umsetzung der beiden Maßnahmen (M462a und M224a) auf einem Mehrfachgestänge über die gesamte Länge aus Gründen der Systemstabilität nicht umsetzbar ist. Daher wird diese Variante nicht weiter verfolgt.
Bisherige Bestätigung des Projekts
Die Maßnahme M462a wurde im NEP 2025 (2015) erstmals ausgewiesen und im NEP 2035 (2021) sowie im NEP 2037/2045 (2023) von der Bundesnetzagentur bestätigt. Die Maßnahmen M224a und M224b wurden im NEP 2037/2045 (2023) erstmals ausgewiesen und von der Bundesnetzagentur bestätigt.
Einordnung in den Netzentwicklungsplan
Das vorgestellte Projekt hat sich im Rahmen des vorliegenden Netzentwicklungsplans als erforderlich für den sicheren Betrieb eines bedarfsgerechten Übertragungsnetzes gezeigt. Der mehrstufige Prozess zur Ermittlung der Netzmaßnahmen, die das Übertragungsnetz optimieren, verstärken oder auch erweitern, ist im Kapitel Einführung im Überblick dargestellt. Im Kapitel Szenariorahmen werden die Ausgangsdaten des Prozesses erläutert, im folgenden Kapitel die Ergebnisse und Methoden der Marktsimulation. Darauffolgend werden berücksichtigte Technologie und Innovationen dargelegt. Die Kapitel Onshore-Netz und Offshore-Netz leiten die erforderlichen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des kombinierten On- und Offshorenetzes her.
Projektkarte nach Region