P705
Netzausbau Meckenheim - Dahlem/Wallenthal Neu
Basisdaten
Projektbeschreibung
Das Projekt dient dem besseren Abtransport der Leistung aus erneuerbaren Energien aus der Region Eifel sowie zur besseren Integration des zweiten Belgien-Interkonnektors (P313) in das deutsche AC-Höchstspannungsnetz. Zur Realisierung ist folgende Maßnahme notwendig:
- M1105: Netzausbau Meckenheim – Dahlem/Wallenthal
Maßnahmen des geplanten Projektes
Begründung des geplanten Projekts
Charakteristika des betroffenen Netzbereichs
Die Region Eifel ist charakterisiert durch eine Vielzahl von regenerativen Energiequellen (Onshore-Windenergie und Photovoltaik). Bei hoher regenerativer Einspeisung aus diesen Anlagen übersteigt die erzeugte Leistung den Bedarf der dortigen Lasten bereits heute um ein Vielfaches. Zukünftig ist mit der Flächenausweisung nach WindBG mit einem weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien in diesem Netzbereich zu rechnen. Des Weiteren entsteht mit dem zweiten Interkonnektor nach Belgien eine potenzielle Einspeisung oder Entnahme von bis zu 2 GW (P313) in die oder aus der Region, was die bestehende Infrastruktur zusätzlich belastet.
Netzplanerische Begründung
Durch die zwei zusätzlichen Stromkreise zwischen Meckenheim und Wallenthal/Dahlem werden Überlastungen auf der Leitungsachse zwischen Oberzier und Niederstedem reduziert. Zusätzlich wird das Risiko für Fehlerfälle bei betriebsbedingten Freischaltungen auf der Achse durch die zusätzliche Verbindung reduziert. Die zusätzliche Querverbindung in Ost-West-Richtung führt darüber hinaus zu einer stärken Vermaschung und damit generellen Stärkung des Netzes.
Anderweitige Planungsmöglichkeiten
Als anderweitige Planungsmöglichkeiten werden von den ÜNB anderweitige Technologiekonzepte, die Gesamtplanalternative, die Instrumentarien nach dem NOVA-Prinzip sowie alternative Netzverknüpfungspunkte betrachtet. Prüfungen nach dem NOVA-Prinzip und der alternativen Netzverknüpfungspunkte sind projektbezogen und können sich daher im Umfang unterscheiden.
Anderweitige Technologiekonzepte und Gesamtplanalternative
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben sich im Rahmen der technischen Alternativenprüfung für eine Kombination des AC-Netzes mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung als Technologiekonzept entschieden. Grundsätzlich sind anderweitige Planungsmöglichkeiten auch dadurch dargestellt, dass im NEP 2037/2045 (2025), ausgehend vom genehmigten Szenariorahmen, sieben unterschiedliche Szenarien und dem folgend sieben Ergebnisnetze als Gesamtplanalternativen einander gegenübergestellt werden. In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur werden die Ergebnisse für das in die Genehmigung des Szenariorahmens aufgenommene zusätzliche siebte Szenario (Szenario A 2037+ mit installierter Leistung von 141 GW Wind Onshore) nach dem zweiten Entwurf des NEP eingereicht und von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultiert.
Die Maßnahme M1105 hat sich für das Ergebnisnetz im Szenario A 2045 und B 2045 als erforderlich erwiesen.
Prüfung nach NOVA
Bei der Planung wurde das NOVA-Prinzip generell berücksichtigt. Da keine bestehende 220- oder 380-kV-Infrastruktur auf der zu errichtenden Ost-West-Achse existiert, kommt nur ein Neubau infrage. Ein witterungsabhängiger Freileitungsbetrieb (WAFB) wurde als Optimierungsmaßnahme bei den Netzberechnungen generell berücksichtigt.
Prüfung alternativer Netzverknüpfungspunkte und weiterer Alternativen
Die Maßnahme wird unter Abwägung der lokalen Gegebenheiten, wie z. B. die Anbindung der Netzverknüpfungspunkte in das umgebende Transportnetz, entwickelt. Dabei hat sich das hier beschriebene Projekt als eine notwendige und gleichzeitig wirksame Maßnahme bei minimaler Rauminanspruchnahme erwiesen, da keine Alternativen mit der gleichen Redispatch-reduzierenden Wirkung identifiziert werden konnten.
Bisherige Bestätigung des Projekts
Das Projekt P705 wurde im NEP 2037/2045 (2025) erstmalig identifiziert.
Einordnung in den Netzentwicklungsplan
Das vorgestellte Projekt hat sich im Rahmen des vorliegenden Netzentwicklungsplans als erforderlich für den sicheren Betrieb eines bedarfsgerechten Übertragungsnetzes gezeigt. Der mehrstufige Prozess zur Ermittlung der Netzmaßnahmen, die das Übertragungsnetz optimieren, verstärken oder auch erweitern, ist im Kapitel Einführung im Überblick dargestellt. Im Kapitel Szenariorahmen werden die Ausgangsdaten des Prozesses erläutert, im folgenden Kapitel die Ergebnisse und Methoden der Marktsimulation. Darauffolgend werden berücksichtigte Technologie und Innovationen dargelegt. Die Kapitel Onshore-Netz und Offshore-Netz leiten die erforderlichen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des kombinierten On- und Offshorenetzes her.
Projektkarte nach Region