P642
Baltic WindConnector (BWC)

DC-Netzausbau: Baltic WindConnector

10.12.2025
Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045, Version 2025, 1. Entwurf

Basisdaten

50Hertz Amprion TenneT TransnetBW
Zubaunetz
Onshore
DC

Weitere Informationen

TYNDP-Nr: 1211

Projektbeschreibung

50Hertz und die ÜNB der baltischen Staaten beabsichtigen die gemeinsame Errichtung der hybriden Offshore-Verbindungsleitung Baltic WindConnector (BWC). Der BWC ist ein geplanter hybrider Interkonnektor, der neben der Bereitstellung zusätzlicher grenzüberschreitender Handelskapazitäten Offshore-Winderzeugungsleistung von mind. 2 GW in Baltischen Gewässern integrieren soll.

Dafür wird eine ca. 600 km lange (abhängig von der konkreten Ausgestaltung des Projektes) Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ bzw. DC) durch die Ostsee aus dem Baltikum nach Mecklenburg-Vorpommern geplant. Auf der Insel Saaremaa soll ein Onshore Sammelpunkt (Hub) einschließlich Umspannwerk und Konverteranlage zur Aufnahme und Verteilung von Offshore-Windenergie nach Deutschland oder ins Baltikum errichtet werden. Hierbei wird das Projekt BWC in erster Linie Offshore-Windenergie aus geplanten estnischen, lettischen oder litauischen Offshore-Windparks (OWP) mit einer Gesamtleistung von mindestens 2.000 MW integrieren. Das Projekt integriert Offshore-Windenergie und stellt grenzüberschreitende Kapazitäten für den europäischen Stromhandel zur Verfügung.

Der hybride Offshore-Interkonnektor BWC trägt durch seine hohe Übertragungs- bzw. Austauschkapazität und die Integration von Erneuerbaren Energien zur Versorgungssicherheit, zu günstigen Strompreisen sowie zum europäischen Green Deal und damit zur Erreichung der nationalen Klimaziele in allen beteiligten Ländern bei.

Das Projekt beinhaltet die folgende Maßnahme:

  • M642 HGÜ-Verbindung Baltic WindConnector

Im Rahmen des Projektes wird folgender Suchraum definiert:

  • Suchraum der Gemeinden Brünzow/Kemnitz (kurz: Suchraum Kemnitz)

Der Bedarf des Projekts BWC wurde im europäischen Ten Year Network Development Plan (TYNDP 2024) als Projekt 1211 ausgewiesen.

Die Kooperation baut auf einem gemeinsamen Letter of Intent auf, den die ÜNB AST, Elering, Litgrid und 50Hertz im Mai 2023 unterschrieben hatten. Vor diesem Hintergrund kooperiert 50Hertz intensiv mit den Übertragungsnetzbetreibern (TSOs) aller drei baltischen Staaten, um die Möglichkeit einer regionalen Projektlösung zu prüfen, die alle baltischen Länder einbezieht. Im Rahmen der aktuellen Projektphase soll daher die optimale Konfiguration ermittelt werden, um die Vorteile des Projekts für Deutschland, die baltischen Staaten und die EU insgesamt zu maximieren. Derzeit sind mehrere Konfigurationen möglich, etwa eine regionale Lösung mit Deutschland und allen drei baltischen Staaten, die die baltischen Staaten über hybride Interkonnektoren mit Deutschland und Kontinentaleuropa verbinden. Dementsprechend ist es denkbar, dass sich der Onshore Netzverknüpfungspunkt im Baltikum noch nach Lettland oder Litauen verlegt.

Im Oktober 2024 gaben die Baltischen Staaten bekannt, gemeinsam an einem Energy Hub-Projekt arbeiten zu wollen, welches eine gemeinsame Vision des gesamten Baltikums für nachhaltiges Wachstum und Energiesicherheit verkörpern soll (Baltic States agreed to work on Joint Energy Hub Project - Lietuvos Respublikos energetikos ministerija).

Darüber hinaus stellte die erfolgreiche Synchronisation von Lettland, Estland und Litauen in das kontinentaleuropäische Verbundnetz im Frühjahr 2025 ein Meilenstein für den Ostseeraum und Europa dar. Der BWC würde den nächsten Schritt zur Anbindung des Baltikums in das europäische Verbundnetz bedeuten und dieses weiter stärken.

Maßnahmen des geplanten Projektes

1 Maßnahme

M642

Leitung
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M642

HGÜ-Verbindung Baltic WindConnector

Leitung
Übertragungsnetzbetreiber
50Hertz
Bundesländer
Mecklenburg-Vorpommern
Geplante Inbetriebnahme
2037
Ausführung
Netzausbau 600 km
davon Neubau in neuer Trasse (mit MR) 600 km

Zu-/Umbeseilung: Auf einer bestehenden Trasse kann ein zusätzliches System aufgelegt oder ein bestehendes System mit leistungsfähigeren Seilen ausgetauscht werden.


Ersatzneubau: Neben einer bestehenden Trasse, deren Leistungskapazität (absehbar) überschritten wird, wird eine neue Trasse errichtet; die ältere Trasse wird anschließend rückgebaut.


Parallelneubau: Neben einer bestehenden Trasse, deren Leistungskapazität (absehbar) überschritten wird, wird eine weitere Trasse errichtet.


Neubau in neuer Trasse: Eine neue Trasse wird in einem Bereich errichtet, in dem bislang kein Übertragungsnetz vorhanden war.

Beschreibung der Maßnahme

Im Rahmen der technischen Lösung sollen jeweils ein 2 GW Konverter auf Saaremaa sowie ein 2 GW Konverter in Mecklenburg-Vorpommern errichtet und via Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) angebunden werden. Der Netzverknüpfungspunkt ist das neu zu errichtende Umspannwerk (UW) im Suchraum Kemnitz. Die Übertragungskapazität von Deutschland nach Estland beträgt 700 MW und von Estland nach Deutschland 2.000 MW und berücksichtigt die maximale Regelreserve der Baltischen Staaten (700 MW).