OST-2-4
Ostwind 4

DC-Offshore-Netzanbindungssystem OST-2-4

10.12.2025
Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045, Version 2025, 1. Entwurf

Basisdaten

50Hertz Amprion TenneT TransnetBW
Startnetz
Offshore
DC

Projektbeschreibung

Ziel des Offshore-Netzanbindungssystems (ONAS) OST-2-4 (Ostwind 4) ist die Anbindung eines Offshore-Windparks (OWP) in der Fläche O-2.2 in Zone 1 der Ostsee mit einer installierten Leistung von 1.000 MW über den Grenzkorridor O-I an den Netzverknüpfungspunkt (NVP) Stilow in Mecklenburg-Vorpommern. Der voraussichtliche Fertigstellungstermin ist in 2031.

Das ONAS wird mit der Technologie der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ bzw. DC) realisiert und ist gemäß den standardisierten Technikgrundsätzen des Flächenentwicklungsplan (FEP) für eine Übertragungsleistung von 2.000 MW ausgelegt.

Neben dem Anschluss der aktuell dem Projekt zugewiesenen Fläche O-2.2 mit einer Kapazität von 1.000 MW in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) besteht die Möglichkeit des Anschlusses von weiteren Flächen an OST-2-4 durch das Vorhaben OST-2-4 Plus. Diese Flächen sind noch nicht abschließend festgelegt. Ziel des Vorhabens OST-2-4 Plus ist der Anschluss von Flächen in der dänischen AWZ oder weiterer Flächen im deutschen Küstenmeer an die Konverterplattform von OST-2-4. Für die Umsetzung des Vorhabens OST-2-4 Plus ist der jeweilige OWP-Vorhabensträger verantwortlich. Die Kosten sind ebenso vom jeweiligen OWP-Vorhabensträger zu tragen. Für den Netzentwicklungsplan (NEP) wird OST-2-4 Plus mit 1.000 MW für eine zielgerichtete Auslegung des landseitigen Übertragungsnetzes zugrunde gelegt.

ONAS mit einer Inbetriebnahme bis einschließlich 2032 werden gemäß FEP als Direktanbindungskonzept auf 66-kV-Spannungsebene umgesetzt. Bei diesem Konzept werden die AC-Kabelstränge des OWP der Fläche O-2.2 mit einer Spannungsebene von 66 kV direkt mit der Offshore-Konverterplattform des Übertragungsnetzbetreibers verbunden. Dies gilt für die AC-Kabelstränge des OWP auf der Fläche O-2.2 sowie für die AC-Kabelstränge des Vorhabens OST-2-4 Plus.

Die Umsetzung des Projekts OST-2-4 erfolgt, bedingt durch das vorgesehene Direktanbindungskonzept, durch eine Maßnahme (M74). Die Maßnahme umfasst die Realisierung der Offshore-Konverterplattform, der HGÜ-Kabelverbindung zwischen der Offshore-Konverterplattform und dem genannten NVP sowie der landseitigen Konverterstation und der Anbindungsleitung in das bestehende 380-kV-AC-Netz. Hierbei wird das DC-Kabelsystem von der Konverterplattform in der AWZ über den Grenzkorridor durch das Küstenmeer zum NVP geführt. Die Maßnahme M74 umfasst auch bereits die Einrichtung aller für den Anschluss weiterer Flächen (bis zu weiteren 1.000 MW) notwendigen technischen Voraussetzungen. OST-2-4 Plus stellt ein separates Vorhaben dar, das lediglich den Anschluss von weiteren bis zu 1.000 MW an die Konverterplattform ermöglicht.

Für eine möglichst geringe Rauminanspruchnahme und zur Hebung von Synergien bei der Umsetzung wird das ONAS OST-2-4 auf einer möglichst langen Strecke gemeinsam mit anderen ONAS (OST-1-1 bis OST-1-4, OST-2-1 bis OST-2-3) gebündelt werden.

Die Fläche O-2.2 für Offshore-Windenergie im Gebiet O-2, die durch das ONAS OST-2-4 angeschlossen wird, wurde gemäß FEP nicht-zentral voruntersucht und wurde im Jahr 2023 von der Bundesnetzagentur ausgeschrieben und am 12.07.2023 an die BalticSea OFW O2-2 GmbH & Co. KG bezuschlagt.

Maßnahmen des geplanten Projektes

2 Maßnahmen

M74

Leitung
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M74

HGÜ-Verbindung OST-2-4

Leitung
Übertragungsnetzbetreiber
50Hertz
Bundesländer
AWZ/Küstenmeer Ostsee
Mecklenburg-Vorpommern
Geplante Inbetriebnahme
2031
Ausführung
Netzausbau 110 km
davon Neubau in neuer Trasse (mit MR) 110 km

Zu-/Umbeseilung: Auf einer bestehenden Trasse kann ein zusätzliches System aufgelegt oder ein bestehendes System mit leistungsfähigeren Seilen ausgetauscht werden.


Ersatzneubau: Neben einer bestehenden Trasse, deren Leistungskapazität (absehbar) überschritten wird, wird eine neue Trasse errichtet; die ältere Trasse wird anschließend rückgebaut.


Parallelneubau: Neben einer bestehenden Trasse, deren Leistungskapazität (absehbar) überschritten wird, wird eine weitere Trasse errichtet.


Neubau in neuer Trasse: Eine neue Trasse wird in einem Bereich errichtet, in dem bislang kein Übertragungsnetz vorhanden war.

M174

Anlage
M174

OST-2-4 Plus

Anlage
Übertragungsnetzbetreiber
50Hertz
Bundesländer
AWZ/Küstenmeer Ostsee

Zu-/Umbeseilung: Auf einer bestehenden Trasse kann ein zusätzliches System aufgelegt oder ein bestehendes System mit leistungsfähigeren Seilen ausgetauscht werden.


Ersatzneubau: Neben einer bestehenden Trasse, deren Leistungskapazität (absehbar) überschritten wird, wird eine neue Trasse errichtet; die ältere Trasse wird anschließend rückgebaut.


Parallelneubau: Neben einer bestehenden Trasse, deren Leistungskapazität (absehbar) überschritten wird, wird eine weitere Trasse errichtet.


Neubau in neuer Trasse: Eine neue Trasse wird in einem Bereich errichtet, in dem bislang kein Übertragungsnetz vorhanden war.

Beschreibung der Maßnahme

Anschluss weiterer Flächen für Windenergie auf See an das ONAS OST-2-4

Das Offshore-Netzanbindungssystem (ONAS) OST-2-4 wurde in den Flächenentwicklungsplänen (FEP) mit einer Übertragungsleistung von 2.000 MW festgelegt. In der Folge wurde das Projekt auch im Netzentwicklungsplan Strom (NEP) 2037/2045 (2023) ohne Vorbehalt bestätigt. Nach § 17d Abs. 1 Energiewirtschaftsgesetz ist 50Hertz verpflichtet, die ONAS nach den Vorgaben des FEP und NEP zu errichten und zu betreiben.

Neben dem Anschluss der aktuell dem Projekt zugewiesenen Fläche O-2.2 mit einer Kapazität von 1.000 MW in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) (O-2.2) besteht im Rahmen des Projekts OST-2-4 Plus die Möglichkeit des Anschlusses von weiteren Flächen. Die Herkunft dieser Anschlüsse ist noch nicht verbindlich festgelegt. Im Fokus steht der Anschluss von Flächen in der dänischen AWZ, aber auch der Anschluss von weiteren Flächen im deutschen Küstenmeer ist weiterhin eine Option dieses Projekts. Die Kosten für den Anschluss weiterer Flächen und zugehöriger Windparks an das ONAS OST-2-4 wird von 50Hertz nicht übernommen, sondern ist vom jeweiligen OWP-Entwickler bzw. -Betreiber zu tragen. Nur die festgelegten 1.000 MW des ONAS OST-2-4 sind Bestandteil der gesetzlichen Ausbauziele. Für die Marktsimulation des NEP wird zudem OST-2-4 Plus mit bis zu weiteren 1.000 MW für eine zielgerichtete Auslegung des landseitigen Übertragungsnetzes zugrunde gelegt.