P711
Netzverstärkung Oberzier - Niederstedem Neu
Basisdaten
Projektbeschreibung
Das Projekt dient der Erhöhung der Transportkapazität zwischen Oberzier und Niederstedem. Zur Realisierung ist folgende Maßnahme notwendig:
- M1111a: Netzverstärkung Oberzier– Wallenthal
- M1111b: Netzverstärkung Wallenthal – Dahlem
- M1111c: Netzverstärkung Dahlem – Niederstedem
Maßnahmen des geplanten Projektes
Begründung des geplanten Projekts
Charakteristika des betroffenen Netzbereichs
Die zwei bestehenden 380-kV-Stromkreise zwischen Oberzier und Dahlem übernehmen eine wichtige Nord-Süd-Transportaufgabe zwischen dem Rhein- und Saarland. Darüber hinaus nehmen die grenzüberschreitenden Leistungsflüsse in die Nachbarländer Luxemburg und Frankreich zu, welche die betroffenen Stromkreise maßgeblich beeinflussen. Die Region Eifel ist außerdem charakterisiert durch eine Vielzahl von regenerativen Energiequellen (Wind Onshore und PV). Bei hoher regenerativer Einspeisung aus diesen Anlagen übersteigt die erzeugte Leistung den Bedarf der dortigen Lasten bereits heute um ein Vielfaches. Zukünftig ist mit einem weiteren Ausbau von erneuerbaren Energien in diesem Netzbereich zu rechnen.
Netzplanerische Begründung
Die Netzerweiterung zwischen Oberzier und Niederstedem erhöht die Übertragungskapazität auf dieser Achse. Es ist zu erwarten, dass sowohl die grenzüberschreitenden Leistungsflüsse mit Frankreich und Luxemburg als auch die Lastsituationen im Rheinland und Saarland sich weiter ausprägen werden. Die beschriebenen Maßnahmen wirken Überlastungen der heutigen 380-kV-Leitung zwischen Oberzier und Niederstedem entgegen und erhöhen die Transportkapazität der Achse signifikant.
Anderweitige Planungsmöglichkeiten
Als anderweitige Planungsmöglichkeiten werden von den ÜNB anderweitige Technologiekonzepte, die Gesamtplanalternative, die Instrumentarien nach dem NOVA-Prinzip sowie alternative Netzverknüpfungspunkte betrachtet. Prüfungen nach dem NOVA-Prinzip und der alternativen Netzverknüpfungspunkte sind projektbezogen und können sich daher im Umfang unterscheiden.
Anderweitige Technologiekonzepte und Gesamtplanalternative
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben sich im Rahmen der technischen Alternativenprüfung für eine Kombination des AC-Netzes mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung als Technologiekonzept entschieden. Grundsätzlich sind anderweitige Planungsmöglichkeiten auch dadurch dargestellt, dass im NEP 2037/2045 (2025), ausgehend vom genehmigten Szenariorahmen, sieben unterschiedliche Szenarien und dem folgend sieben Ergebnisnetze als Gesamtplanalternativen einander gegenübergestellt werden. In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur werden die Ergebnisse für das in die Genehmigung des Szenariorahmens aufgenommene zusätzliche siebte Szenario (Szenario A 2037+ mit installierter Leistung von 141 GW Wind onshore) nach dem zweiten Entwurf des NEP eingereicht und von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultiert.
- Die Maßnahmen M1111a und M1111b haben sich für das Ergebnisnetz im Szenario B 2037 und B 2045 als erforderlich erwiesen.
- Die Maßnahme M1111c hat sich für das Ergebnisnetz im Szenario B 2045 als erforderlich erwiesen.
Prüfung nach NOVA
Gemäß dem NOVA-Prinzip wird durch die Verstärkung der bestehenden Leitung eine Netzausbaumaßnahme vermieden. Ein witterungsabhängiger Freileitungsbetrieb (WAFB) wurde als Optimierungsmaßnahme bei den Netzberechnungen generell berücksichtigt.
Prüfung alternativer Netzverknüpfungspunkte und weiterer Alternativen
Die Maßnahme wird unter Abwägung der lokalen Gegebenheiten, wie z. B. die Anbindung der Netzverknüpfungspunkte in das umgebende Transportnetz, entwickelt. Dabei hat sich das hier beschriebene Projekt als eine notwendige und gleichzeitig wirksame Maßnahme bei minimaler Rauminanspruchnahme erwiesen.
Bisherige Bestätigung des Projekts
Die Maßnahme M1111c (Netzverstärkung Dahlem - Niederstedem), welche ein Teil dieses neu vorgeschlagenen Projektes ist, wurde im NEP 2030 (2017) und NEP 2030 (2019) bereits als Projekt P325 identifiziert. Das Projekt P711 wurde im NEP 2025 erstmalig identifiziert.
Einordnung in den Netzentwicklungsplan
Das vorgestellte Projekt hat sich im Rahmen des vorliegenden Netzentwicklungsplans als erforderlich für den sicheren Betrieb eines bedarfsgerechten Übertragungsnetzes gezeigt. Der mehrstufige Prozess zur Ermittlung der Netzmaßnahmen, die das Übertragungsnetz optimieren, verstärken oder auch erweitern, ist im Kapitel Einführung im Überblick dargestellt. Im Kapitel Szenariorahmen werden die Ausgangsdaten des Prozesses erläutert, im folgenden Kapitel die Ergebnisse und Methoden der Marktsimulation. Darauffolgend werden berücksichtigte Technologie und Innovationen dargelegt. Die Kapitel Onshore-Netz und Offshore-Netz leiten die erforderlichen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des kombinierten On- und Offshorenetzes her.
Projektkarte nach Region