P703
Leistungsflusssteuerung in der Pfalz Neu
Basisdaten
Projektbeschreibung
Das Projekt dient der Steuerung der Leistungsflüsse zwischen der östlichen Pfalz und Baden-Württemberg. Zur Realisierung ist folgende Maßnahme notwendig:
- M1103: Leistungsflusssteuerung in der Pfalz
Maßnahmen des geplanten Projektes
Begründung des geplanten Projekts
Charakteristika des betroffenen Netzbereichs
Die Leitungsachse von der östlichen Pfalz nach Baden-Württemberg ist heute durch hohe Lastschwerpunkte geprägt. Der fortschreitende Zubau erneuerbarer Energien führt perspektivisch zu erhöhten Rückspeisungen und damit zu stärkeren bidirektionalen Lastflüssen. Gleichzeitig fungiert die Region als zentrale Transportachse zu den Pumpspeicherkraftwerken in den Alpen. Darüber hinaus stellt sie eine wichtige Verbindung für den nationalen und grenzüberschreitenden Stromhandel dar.
Netzplanerische Begründung
Eine Steuerbarkeit der Transite zwischen der östlichen Pfalz und Baden-Württemberg reduziert strukturelle Netzengpässe insbesondere auf den Leitungen zwischen Lambsheim und Weingarten sowie großräumig auf den Nord-Süd-Transitachsen zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Darüber hinaus trägt die Maßnahme zur Integration von erneuerbaren Energien im Süden Deutschlands bei.
Anderweitige Planungsmöglichkeiten
Als anderweitige Planungsmöglichkeiten werden von den ÜNB anderweitige Technologiekonzepte, die Gesamtplanalternative, die Instrumentarien nach dem NOVA-Prinzip sowie alternative Netzverknüpfungspunkte betrachtet. Prüfungen nach dem NOVA-Prinzip und der alternativen Netzverknüpfungspunkte sind projektbezogen und können sich daher im Umfang unterscheiden.
Anderweitige Technologiekonzepte und Gesamtplanalternative
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben sich im Rahmen der technischen Alternativenprüfung für eine Kombination des AC-Netzes mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung als Technologiekonzept entschieden. Grundsätzlich sind anderweitige Planungsmöglichkeiten auch dadurch dargestellt, dass im NEP 2037/2045 (2025), ausgehend vom genehmigten Szenariorahmen, sieben unterschiedliche Szenarien und dem folgend sieben Ergebnisnetze als Gesamtplanalternativen einander gegenübergestellt werden. In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur werden die Ergebnisse für das in die Genehmigung des Szenariorahmens aufgenommene zusätzliche siebte Szenario (Szenario A 2037+ mit installierter Leistung von 141 GW Wind Onshore) nach dem zweiten Entwurf des NEP eingereicht und von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultiert.
Die Maßnahme M1103 hat sich für das Ergebnisnetz im Szenario A 2037, A 2045, B 2037 und B 2045 als erforderlich erwiesen.
Prüfung nach NOVA
Gemäß dem NOVA-Prinzip wird durch die Optimierung der bestehenden Leitung eine Netzausbaumaßnahme vermieden. Die Maßnahme M1103 erfolgt zusätzlich zur Verstärkungsmaßnahme im Projekt P310. Ein witterungsabhängiger Freileitungsbetrieb (WAFB) wurde als Optimierungsmaßnahme bei den Netzberechnungen generell berücksichtigt.
Prüfung alternativer Netzverknüpfungspunkte und weiterer Alternativen
Eine weitere Verstärkung der bestehenden Leitung über die Maßnahme M485 hinaus ist nicht möglich aufgrund der Systemgrenze von 4000 A. Alternativ zu der beschriebenen Maßnahme M1103 könnte eine Netzerweiterung zwischen den Anlagen Lambsheim und Maximiliansau als Neubau in neuer Trasse vorgenommen werden. Diese Planungsalternative ist im Vergleich mit der vorgeschlagenen Maßnahme M1103 im Hinblick auf das NOVA-Prinzip nicht vorzugswürdig und wurde daher verworfen.
Bisherige Bestätigung des Projekts
Das Projekt P703 wurde im NEP 2037/2045 (2025) erstmalig identifiziert.
Einordnung in den Netzentwicklungsplan
Das vorgestellte Projekt hat sich im Rahmen des vorliegenden Netzentwicklungsplans als erforderlich für den sicheren Betrieb eines bedarfsgerechten Übertragungsnetzes gezeigt. Der mehrstufige Prozess zur Ermittlung der Netzmaßnahmen, die das Übertragungsnetz optimieren, verstärken oder auch erweitern, ist im Kapitel Einführung im Überblick dargestellt. Im Kapitel Szenariorahmen werden die Ausgangsdaten des Prozesses erläutert, im folgenden Kapitel die Ergebnisse und Methoden der Marktsimulation. Darauffolgend werden berücksichtigte Technologie und Innovationen dargelegt. Die Kapitel Onshore-Netz und Offshore-Netz leiten die erforderlichen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des kombinierten On- und Offshorenetzes her.
Projektkarte nach Region