P485
Netzverstärkung und -ausbau: Eula – Weida – Suchraum Herlasgrün – Suchraum Hof – Suchraum Marktleuthen
Basisdaten
Projektbeschreibung
Das Projekt dient der Erhöhung der Übertragungskapazität zwischen Thüringen und Bayern und beinhaltet die folgenden Maßnahmen:
- M485a: Eula – Weida – Suchraum Herlasgrün
- M835: Herlasgrün – Suchraum Hof – Suchraum Marktleuthen
Im Rahmen des Projektes werden folgende Suchräume definiert:
- Suchraum der Gemeinden Limbach/Stadt Treuen/Neuensalz/Pöhl (kurz: Suchraum Herlasgrün)
- Suchraum der Städte Marktleuthen/ Kirchenlamitz (kurz: Suchraum Marktleuthen)
- Suchraum der Stadt Hof, Gemeinden Döhlau/ Gattendorf/ Regnitzlosau (kurz: Suchraum Hof)
Maßnahmen des geplanten Projektes
Begründung des geplanten Projekts
Charakteristika des betroffenen Netzbereichs
Aufgrund der günstigen regionalen Bedingungen geht der Ausbau erneuerbarer Energien in Thüringen, Sachsen und Bayern stetig weiter voran. Dies betrifft insbesondere den Zubau an Photovoltaik sowie Onshore-Windleistung. Zudem wird in der Region ein signifikanter Anstieg der Last durch eine stetig zunehmende Elektrifizierung erwartet. Das neue Umspannwerk im Suchraum der Stadt Marktleuthen/ Stadt Kirchenlamitz wird nach Rücksprache mit dem nachgelagerten Verteilnetzbetreiber benötigt, um Rückspeisung aus erneuerbaren Energien aus dem örtlichen Verteilnetz aufnehmen zu können.
Netzplanerische Begründung
Die bestehende 220-kV-Leitung Eula – Röhrsdorf – Weida besitzt für die zu erwartenden Übertragungsaufgaben eine zu geringe Übertragungskapazität. Zudem weisen die bestehenden 380-kV-Leitungen zwischen Thüringen und Bayern unzulässig hohe Auslastungen auf. In den Szenarien des NEP zeigt sich ein deutlich darüber hinausgehender Übertragungsbedarf. Dieser erfordert eine Erhöhung der Stromtragfähigkeit der bestehenden 220-kV-Leitung durch den Ersatzneubau mit einer 380-kV-Leitung vom bestehenden Umspannwerk (UW) Eula über das bestehende UW Weida zum bestehenden UW Herlasgrün. Darüber hinaus ist eine neue 380-kV-Verbindung zwischen Sachsen und Bayern zwischen den UW Herlasgrün und dem Suchraum Marktleuthen erforderlich. Ohne diese Maßnahmen kommt es zu unzulässig hohen Leitungsbelastungen. Das Projekt trägt maßgeblich zur Entlastung der westlich parallel verlaufenden Leitungen Altenfeld - Redwitz und Remptendorf - Redwitz bei.
Anderweitige Planungsmöglichkeiten
Als anderweitige Planungsmöglichkeiten werden von den ÜNB andere Technologiekonzepte, die Gesamtplanalternative, die Instrumentarien nach dem NOVA-Prinzip sowie alternative Netzverknüpfungspunkte betrachtet. Prüfungen nach dem NOVA-Prinzip und der alternativen Netzverknüpfungspunkte sind projektbezogen und können sich daher im Umfang unterscheiden.
Anderweitige Technologiekonzepte und Gesamtplanalternative
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben sich im Rahmen der technischen Alternativenprüfung für eine Kombination des AC-Netzes mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung als Technologiekonzept entschieden. Grundsätzlich sind anderweitige Planungsmöglichkeiten auch dadurch dargestellt, dass im NEP 2037/2045 (2025), ausgehend vom genehmigten Szenariorahmen, sieben unterschiedliche Szenarien und dem folgend sieben Ergebnisnetze als Gesamtplanalternativen einander gegenübergestellt werden. In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur werden die Ergebnisse für das in die Genehmigung des Szenariorahmens aufgenommene zusätzliche siebte Szenario (Szenario A 2037+ mit installierter Leistung von 141 GW Wind onshore) nach dem zweiten Entwurf des NEP eingereicht und von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultiert.
Die Maßnahmen M485a und M835 haben sich für das Ergebnisnetz im Szenario A 2037, A 2045, B 2037 und B 2045 als erforderlich erwiesen.
Prüfung nach NOVA
Ein witterungsabhängiger Freileitungsbetrieb (WAFB) wurde als Optimierungsmaßnahme bei den Netzberechnungen generell berücksichtigt. Mit anderen Maßnahmen, insbesondere Netzoptimierungen, können die bestehenden 220-kV- bzw. 380-kV-Leitungen nicht ausreichend entlastet werden.
Prüfung alternativer Netzverknüpfungspunkte
In den bestehenden UW Eula, Weida und Herlasgrün besteht eine regionale Versorgungsaufgabe. Zudem werden in diesen UW erneuerbare Energien in das Netz integriert, sodass diese UW auch weiterhin in das Übertragungsnetz eingebunden werden müssen. Demzufolge existiert zur hier gegenständlichen Netzverstärkung Eula - Weida keine technisch und wirtschaftlich sinnvolle Variante mit alternativen Netzverknüpfungspunkten. Als Alternative zum neuen UW Suchraum Marktleuthen wäre theoretisch das UW Mechlenreuth denkbar, allerdings ist dieses UW aus Platzgründen nicht mehr erweiterbar und wurde insofern verworfen.
Bisherige Bestätigung des Projekts
Das Projekt P485 wurde im NEP 2037/2045 (2023) erstmals ausgewiesen und von der Bundesnetzagentur bestätigt.
Einordnung in den Netzentwicklungsplan
Das vorgestellte Projekt hat sich im Rahmen des vorliegenden Netzentwicklungsplans als erforderlich für den sicheren Betrieb eines bedarfsgerechten Übertragungsnetzes gezeigt. Der mehrstufige Prozess zur Ermittlung der Netzmaßnahmen, die das Übertragungsnetz optimieren, verstärken oder auch erweitern, ist im Kapitel Einführung im Überblick dargestellt. Im Kapitel Szenariorahmen werden die Ausgangsdaten des Prozesses erläutert, im folgenden Kapitel die Ergebnisse und Methoden der Marktsimulation. Darauffolgend werden berücksichtigte Technologie und Innovationen dargelegt. Die Kapitel Onshore-Netz und Offshore-Netz leiten die erforderlichen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des kombinierte On- und Offshorenetzes her.
Projektkarte nach Region