P636
Netzverstärkung und -ausbau: Suchraum Delitzsch - Suchraum Taucha - Eula
Basisdaten
Projektbeschreibung
Das Projekt dient der Erhöhung der Übertragungskapazität in Sachsen und beinhaltet die folgende Maßnahme:
- M636a: Suchraum Delitzsch - Suchraum Taucha - Eula
Im Rahmen des Projektes werden folgende Suchräume definiert:
- Suchraum Stadt Delitzsch/Wiedemar/Schönwolkau (kurz: Suchraum Delitzsch)
- Suchraum Stadt Taucha/Jesewitz/Machern/Borsdorf/Stadt Leipzig (kurz: Suchraum Taucha)
Maßnahmen des geplanten Projektes
Begründung des geplanten Projekts
Charakteristika des betroffenen Netzbereichs
Aufgrund der günstigen regionalen Bedingungen geht der Ausbau erneuerbarer Energien in Sachsen stetig weiter voran. Dies betrifft insbesondere den Zubau an Photovoltaik und Onshore-Windleistung. Gleichzeitig wird für die Region ein signifikanter Anstieg der Last erwartet.
Netzplanerische Begründung
Die bestehenden 380-kV-Leitungen in der Region besitzen für die zu erwartenden Übertragungsaufgaben eine zu geringe Übertragungskapazität. In den Szenarien des NEP zeigt sich ein deutlich darüber hinausgehender Übertragungsbedarf. Da für die bestehenden 380-kV-Leitungen in der Region bereits Netzverstärkungen vorgesehen sind, haben diese nach Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen ihre maximale Übertragungskapazität erreicht. Dennoch treten im NEP auf den entsprechenden Leitungen unzulässig hohe Leitungsauslastungen im (n-1)-Fall auf. Um den Überlastungen auf den bereits verstärkten 380-kV-Leitungen zu begegnen, ist ein 380-kV-Netzausbau bzw. eine 380-kV-Netzverstärkung vom Suchraum Delitzsch über den Suchraum Taucha bis nach Eula erforderlich. Ohne diese Maßnahme kommt es zu unzulässig hohen Leitungsbelastungen.
Neben dem Beitrag des Projektes zur horizontalen Übertragungsaufgabe wird durch das neue 380-kV-UW im Suchraum Taucha sowie die geplante beidseitige 380-kV-Anbindung des UWs die Versorgungssicherheit für die Stadt Leipzig deutlich erhöht.
Anderweitige Planungsmöglichkeiten
Als anderweitige Planungsmöglichkeiten werden von den ÜNB andere Technologiekonzepte, die Gesamtplanalternative, die Instrumentarien nach dem NOVA-Prinzip sowie alternative Netzverknüpfungspunkte betrachtet. Prüfungen nach dem NOVA-Prinzip und der alternativen Netzverknüpfungspunkte sind projektbezogen und können sich daher im Umfang unterscheiden.
Anderweitige Technologiekonzepte und Gesamtplanalternative
Die vier Übertragungsnetzbetreiber haben sich im Rahmen der technischen Alternativenprüfung für eine Kombination des AC-Netzes mit der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung als Technologiekonzept entschieden. Grundsätzlich sind anderweitige Planungsmöglichkeiten auch dadurch dargestellt, dass im NEP 2037/2045 (2025), ausgehend vom genehmigten Szenariorahmen, sieben unterschiedliche Szenarien und dem folgend sieben Ergebnisnetze als Gesamtplanalternativen einander gegenübergestellt werden. In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur werden die Ergebnisse für das in die Genehmigung des Szenariorahmens aufgenommene zusätzliche siebte Szenario (Szenario A 2037+ mit installierter Leistung von 141 GW Wind onshore) nach dem zweiten Entwurf des NEP eingereicht und von der Bundesnetzagentur öffentlich konsultiert.
Die Maßnahme M636a hat sich für das Ergebnisnetz im Szenario A 2045 und B 2045 als erforderlich erwiesen.
Prüfung nach NOVA
Ein witterungsabhängiger Freileitungsbetrieb (WAFB) wurde als Optimierungsmaßnahme bei den Netzberechnungen generell berücksichtigt. Mit anderen Maßnahmen, insbesondere Netzoptimierungen, können die bestehenden 380-kV-Leitungen in der Region nicht ausreichend entlastet werden. Die Potenziale der AC-Netzverstärkungen sind in der Region ausgeschöpft.
Prüfung alternativer Netzverknüpfungspunkte
Als Alternative wäre prinzipiell auch der 380-kV-Netzausbau vom Suchraum Delitzsch nach Streumen zu nennen. Da dieser 380-kV-Leitungsausbau jedoch elektrisch weniger wirksam ist und zudem die Eingriffe in die Landschaft aufgrund der längeren Trassenlänge größer sind, wurde diese Alternative verworfen. Zudem dient die Einbindung des neu zu errichtenden UWs im Suchraum Taucha der Erhöhung der Versorgungssicherheit der Stadt Leipzig.
Bisherige Bestätigung des Projekts
Das Projekt wurde im NEP 2037/2045 (2023) erstmals ausgewiesen und von der Bundesnetzagentur bestätigt.
Einordnung in den Netzentwicklungsplan
Das vorgestellte Projekt hat sich im Rahmen des vorliegenden Netzentwicklungsplans als erforderlich für den sicheren Betrieb eines bedarfsgerechten Übertragungsnetzes gezeigt. Der mehrstufige Prozess zur Ermittlung der Netzmaßnahmen, die das Übertragungsnetz optimieren, verstärken oder auch erweitern, ist im Kapitel Einführung im Überblick dargestellt. Im Kapitel Szenariorahmen werden die Ausgangsdaten des Prozesses erläutert, im folgenden Kapitel die Ergebnisse und Methoden der Marktsimulation. Darauffolgend werden berücksichtigte Technologie und Innovationen dargelegt. Die Kapitel Onshore-Netz und Offshore-Netz leiten die erforderlichen Maßnahmen zur bedarfsgerechten Optimierung, Verstärkung und zum Ausbau des kombinierte On- und Offshorenetzes her.
Projektkarte nach Region