31.05.2012 - 19:31 | Helmut G. | NEP

Es ist erschreckend, mit wieviel Unvernunft wir von Berlin aus regiert werden. Die Politik tut seit Jahren alles, um die deutsche Stromwirtschaft zu ruinieren. Erst wird verlangt, dass die Kraftwerksbetreiber ihre Stromnetze abgeben (zur heimlichen Freude von Finanzinvestoren), dann werden Photo-Voltaik- und Windkraftanlagen zu Lasten der Stromverbaucher unverhältnismäßig subventioniert, wodurch sich viele Investoren eine goldene Nase verdienen, und schließlich wird beschlossen, die deutschen Kernkraftwerke zu festen Terminen abzuschalten. Der volkswirtschaftliche Schaden, der durch die unüberlegten Entscheidungen verursacht worden ist, geht in die zig-Milliarden Euro. Jetzt wachen die strompolitischen Laienspieler in Berlin plötzlich auf, als sie darauf hingewiesen werden, dass der Strom, welcher weitab von den Bedarfszentren produziert wird, auch dorthin transportiert werden muss, wo er gebraucht wird, und dass die dazu erforderliche Infrastruktur fehlt. Bar jeder Sachkenntnis verfallen die Politiker wieder in hektischen Aktionismus, ohne zu wissen, wie wir aus dem energiepolitischen Schlamassel herauskommen. Es ist zu erwarten, dass die Milliarden-Investitionen in neue Stromnetze auf die Stromkunden abgewälzt werden. Der Grunderwerb für neue Leitungstrassen wird aber auf den entschiedenen Widerstand von Grundstückseigentümern stoßen. Welcher Landwirt ist schließlich darüber erfreut, wenn über seine Äcker und Wiesen Hochspannungsleitungen und Masten gebaut werden? Schließlich sehe ich schon die selbsternannten Natur- und Landschaftsschützer aufschreien, die auf den geplanten Stromtrassen einen seltenen Käfer oder Frosch finden, mit denen ein Bauvorhaben trefflich verhindert werden kann. Somit wird ein Planfeststellungsverfahren, wenn überhaupt, mehrere Jahrzehnte dauern. Armes Deutschland!