10.07.2012 - 23:06 | Hans-Peter T. | NEP

Zu hohe Annahme Volllaststunden (VLS) bei Braunkohle Auf S.65 (Kap.4.2.5) des NEP wird bei den Szenarien A22 und B22 für Braunkohle ein Wert von 7.900 bzw. 8.000 VLS genannt (für 2022). Diese Annahmen sind deutlich zu hoch, siehe http://bdew.de/internet.nsf/id/DE_Energiedaten Punkt 10.5 „Ausnutzungsdauer…“ mit 6.640 VLS. Oder BMWi: http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/Binaer/Energiedaten/energietraeger10-stromerzeugungskapazitaeten-bruttostromerzeugung,property=blob,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.xls im Durchschnitt der Jahre 2005 bis 2010 ergibt sich ein Wert von ca. 6.750 VLS (im .xls: Zellen Q10...V10 i.V.m. Q32...V32). Da bei Braunkohlekraftwerken in 2022 keinesfalls ein höherer Nutzungsgrad als heute zu erwarten ist (Verdrängung durch EE-Strom), wurde der NEP bei den Szenarien A22 und B22 mit einer um ca. 15% überhöhten Ausnutzung bzgl. Braunkohle gerechnet! Dadurch wurde ein überhöhter Stromtransportbedarf aus den Braunkohlerevieren in Ri. Süden ermittelt. Ich bin überzeugt davon, dass sich bei einer Netzplanung mit realistischen Eingangsgrößen (d.h. auch: weniger Wind-onshore-VLS und weniger Wind-offshore-Zubau als im NEP angenommen – siehe meine weiteren Stellungnahmen) kein oder fast kein Bedarf bzgl. des Baus NEUER Leitungen ergibt. Insbesondere die Notwendigkeit einer Leitung ‚Korridor A‘ von Osterath nach Philippsburg bezweifle ich. Diese Leitung vom Rande des Rheinischen Braunkohlereviers – mit mehr als 40% der install. Braunkohlekraftwerkskap. Deutschlands – in den Nordwesten Baden-Württembergs würde im Wesentlichen dem Transport von Braunkohlestrom dienen. Die Leitung würde westlich von Koblenz das Moseltal queren, durch die großräumigen Naherholungs-/Naturlandschaften Eifel und Hunsrück sowie durch mehrere linksrheinische Weinanbaugebiete führen. Landschaftsverbrauch, der unnötig ist! Ich schlage deshalb vor, alle Szenarien des NEP mit realistischen Eingangsparametern neu zu rechnen. Mit freundlichen Grüßen, Dipl.-Ing. Hans-Peter T.