10.07.2012 - 23:59 | Joachim K. | NEP

Ich bin Physiker und seit langem einer der Pioniere für die Nutzung der Sonnenenergie in unserer Gegend. Netzausbau ist sicherlich immer wichtig für den Stromhandel zwischen verschiedenen Regionen, unabhängig davon, mit welchem Strom gehandelt wird, das hat nichts speziell mit der Energiewende zu tun. Es ist nicht zwingend, dass für die Energiewende in großem Maßstab Windstrom vom Meer nach Süden und Sonnenstrom aus Spanien nach Norden transportiert werden soll, und es ist sogar eine ziemlich unsichere und teure Form, denn wenn in der Nordsee mal längere Flaute herrscht oder ein Übertragungsnetz ausfällt, dann ist der halbe Kontinent betroffen. Wesentlich sicherer ist der dezentrale Ausbau der Sonnenenergie- und Windenergienutzung mit gleichzeitiger schneller Einführung verschiedener Speicher, vorzugsweise dezentral verteilt übers ganze Land. Vor allem auch mit überschüssigem Solar- oder Windstrom erzeugtes Methan kann im ganzen Gasnetz verteilt werden und nach Bedarf wieder verstromt werden. Dabei musss nicht einmal ein extra Netzausbau stattfinden, weil der Ort des Stromverbrauchs in der Nähe seiner Erzeugung ist. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der angebotsorientierte Verbrauch (smartgrid) und selbstverständlich Nutzung sämtlicher Einsparmöglichkeiten. Zu ergänzen ist, dass der Bau zusätzlicher Kohlekraftwerke die Energiewende behindert, auch weil Kapital nicht zukunftsorientiert eingesetzt wird.