21.02.2017 - 15:21 | Jörg u. Heike N. | NEP

Stellungnahme zum
NEP 2030
O-NEP 2030

Mit der Veröffentlichung unserer Stellungnahme sind wir einverstanden.


Wir sind Eigentümer des Grundstückes mit der Anschrift

Jörg u. Heike N.



und nutzen dieses zu Wohnzwecken.


Zu der Maßnahme M49 im Projekt P72: Netzverstärkung und Ausbau zwischen dem Kreis Segeberg über Lübeck nach Göhl und Siems (Ostküstenleitung) geben wir folgende

Stellungnahme

ab.

1.

Der Bedarf der geplanten 380kV-Leitung als Maßnahme M 49 in dem Projekt P72 wird bezweifelt. Es wird beanstandet, dass eine Netzverstärkung allein durch den Neubau einer 380kV-Leitung geplant wird und andere technische Möglichkeiten nicht betrachtet wurden. Die vorhandene 220 kV-Leitung (als Erdkabel) könnte technisch ertüchtigt werden. Es wird auch bezweifelt, dass die 220kV-Leitung im bisherigen Betrieb in relevanter Anzahl ausgefallen ist. Die geplante Investition in den Neubau einer 380kV-Leitung wird bereits bezüglich des Verhältnisses von Kosten und Nutzen in Frage gestellt. Vorrangflächen für den Ausbau der Windenergie wurden in den Regionalplänen zuletzt erheblich verkleinert, so dass die geplante Windenergienutzung zumindest in Ostholstein in dem erwarteten Umfang nicht mehr eintreten dürfte. Die Überlastung der bestehenden 110kV-Leitung wird auch deshalb in Frage gezogen.

2.

Beanstandet wird, dass die 380kV-Leitung am Siedlungsgebiet Groß Parin in einem Abstand von weniger als 300m verlaufen soll. Beeinträchtigungen unseres Wohnumfeldes durch Lärm sowie elektrische und magnetische Felder sind nicht hinnehmbar. Der Verlust der Erholungsqualität der Außenwohnbereiche und der Erholungsgebiete sowie Beeinträchtigungen des Orts - und Landschaftsbildes werden beanstandet. Gerügt werden die schwerwiegenden Eingriffe in Natur und Landschaft, insbesondere innerhalb des "Riesebusches" und des Naturschutzgebietes "Sielbektal, Kreuzkamper Seenlandschaft und umliegende Wälder". Der Wertverlust unseres Grundstückes/Immobilie ist nicht hinnehmbar.

3.

Im Einzelnen ergänzen wir diese Stellungnahme wie folgt:

Wir halten das sogenannte Dialogverfahren von Beginn an für nicht transparent und ergebnisoffen geführt. Über das Baltic Cable wird nach unseren Informationen 50% Atomstrom aus Schweden geleitet. Der Netzausbau, hier: Ostküstenleitung wird aber mit dem Ausbau der Windenergie und der angeblich dafür nicht ausreichenden Netzkapazitäten begründet.
Die Planung unseren Ortsteil Groß Parin der Kurstadt Bad Schwartau zu umzingeln mit bis zu 80m hohen Strommasten ist in jeder Hinsicht unverantwortlich und empört uns. Wir halten das Planungsverfahren gerade im Zusammenhang mit den Auswirkungen zu Lasten Groß Parin für verfassungswidrig. Hier hätte ein Raumordnungsverfahren zwingend durchgeführt werden müssen. Unsere Kurstadt Bad Schwartau ist bereits durch die 110kV-Leitung belastet und wird im Zuge der Fehmarnbeltquerung weiteren Belastungen ausgesetzt werden.

Wir fordern mit Nachdruck von Ihnen auf den Bau einer 380kV-Leitung um unseren Wohnort herum zu verzichten und das holländische Staatsunternehmen Tennet anzuweisen die Planungen hierfür sofort einzustellen.

Wir beziehen uns dabei weiter auf die gesonderte Stellungnahme der Rechtsanwälte G., die im Namen der Stadt Bad Schwartau abgegeben wird.


Jörg N. Heike N.