25.04.2023 - 20:20 | Georg B. | NEP

Als Wissenschaftler, der versucht sich von dem Netz Entwicklungsplan (NEP) einen Eindruck zu verschaffen, kann man von dem durch die Bundes Netz Agentur schon abgezeichneten Entwurf nur erschüttert sein. Wie ist es möglich, dass in dem über 700 Seiten starken Dokument
die Supraleitung, die Grundlage für eine effiziente Technologie zur Energieübertragung der Zukunft mit keinem einzigen Wort erwähnt ist? Dabei ist das Potential der Technologie international unbestritten.
Aufgrund der hohen Energiedichte, übertragen Supraleitende Kabel bei gleichem Leitungsquerschnitt die fünffache Leistung eines Kupferkabels. Sie sind in der Lage die hohen Ansprüche an die Übertragungsleistung für den Ausbau eines Gigawatt Netzwerks zu erfüllen. Die Vorteile bei der Verlegung von Erdkabeln sind offensichtlich und bedeuten im Vergleich mit konventionellen Kabeln den geringsten Eingriff in die Natur. Geringer Platzbedarf von Trassen und damit Einsparungen bei ROW, Vermeidung von thermischen Emissionen und elektromagnetischen Feldern werden helfen die gesellschaftliche Akzeptanz zu vergrössern und den Planungs- und Ausbauprozess erheblich zu beschleunigen.

Von einem Dokument, das die Planung für ein Vierteljahrhundert abdeckt, sollte man erwarten können, dass die zahlreichen schon existierenden Studien zur Supraleitertechnologie einfliessen und Möglichkeiten zur Realisierung spezifischer Übertragungsstrecken erörtert werden. Hier aber entsteht der Eindruck, dass die Hausaufgaben nicht erledigt wurden. Also müsste ein Beschluss sein - zurück zu den Urhebern des Plans.

Dr. J. Georg B.
Schweiz