25.04.2023 - 21:54 | Daniel T. | NEP

Das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 erfordert tiefgreifende Transformationen, auch auf kommunaler Ebene. Ein Schwerpunkt ist dabei der erforderliche umbau der Energiever- sorgungssysteme auf eine nachhaltige Energieerzeugung und damit verbunden die Optimierung und der Ausbau der Stromnetzinfrastruktur. Insofern sehen wir die Notwendigkeit zur Erschließung neuer Stromtrassen.
Wir bitten jedoch bei der Planung der 380kV-Doppelleitung M840 die besondere Bedeutung des Natur- und Kulturraums Nördlinger Ries zu berücksichtigen und daraufhin den Trassenverlauf zu überprüfen bzw. in diesem Bereich in jedem Falle eine Erdverkabelung vorzusehen.
Das Nördlinger Ries ist der am besten erhaltene große Impaktkrater Europas. Sein flaches, weitgehend unbewaldetes Becken mit einem Durchmesser von 25 Kilometern und dem bis zu 150 Meter hohen Kraterrand hebt sich deutlich von der umliegenden Landschaft ab. Bereits 2006 wurde das Gebiet als Nationaler Geopark anerkannt. 2022 folgte die Anerkennung des Rieskraters als UNESCO Global Geopark.
Die Mitte des Kraters prägt der im gesamten Krater sichtbare 89,9 Meter hohe Kirchturm „Daniel“ der Nördlinger St. Georgskirche, welcher vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege als landschaftsprägendes Denkmal eingestuft ist.
Auch ist der Nördliche Riesrand gemäß den Zielvorgaben des Bayer. Landesentwicklungspro- grammes (LEP) von jeglicher, das Landschaftsbild nachteilig beeinflussender Bebauung (z.B. Windkraftanlagen), freizuhalten.

Als weiteren zentralen Punkt bitten wir zu berücksichtigen, dass die geplante Leitungstrasse die europarechtlich geschützten NATURA 2000 Gebiete (FFH- und SPA-Gebiet 7029 Oettingen i. Bay.) tangiert und in ihrer Funktion maßgeblich beeinträchtigen wird. Auch werden die natur- schutzfachlich äußerst wertvollen Wiesenbrüterschutzgebiete in Oettingen i. Bay. und der nähe- ren Umgebung in Ihrer Funktionalität nachteilig betroffen.