| Bürgerinitiative Bökendorf | NEP

Betreff: Stellungnahme zum NEP / O-NEP 2014

Die folgende Stellungnahme bezieht sich auf den NEP 2014

Mit einer Veröffentlichung der Stellungnahme auf www.netzentwicklungsplan.de bin ich einverstanden

X Ich möchte weitere Informationen und Einladungen zum Netzentwicklungsplan erhalten.



Argumente gegen die Trassenführung HGÜ-Korridor C (SuedLink) C05 und C06 bzw. Maßnahmen C05 und C06mod wurden von der BNetzA im NEP 2012 und NEP 2013 bestätigt und sind Teil des Bundesbedarfsplans (Vorhaben Nr.3 und 4).



Meine Argumente gegen die derzeitige Trassenplanung und das NEP 2014



* Bürgerbeteiligung sehr fragwürdig,
* Es wird im NEP nur das Konzept einer zentralistischen Struktur der Energieversorgung verfolgt, dezentrale Lösungen werden nicht untersucht
* Die Bedeutung des europäischen Stromhandels ist im neuen NEP in seinen Begründungen deutlicher zu erkennen als im alten Plan
* Umweltgesichtspunkte werden gar nicht berücksichtigt
*

· 4.1. NEP2014 Kap. 1./ Einführung: Prozess und Methodik

· Einschätzung: Es fehlen unabhängige Gutachten, die Überprüfbarkeit und Transparenz für Dritte ist aufgrund der Komplexität des Themas nicht gegeben, da die den Simulationen der Szenarien zugrundeliegende Datenbasis als Eigentum der Übertragungsnetzbetreiber nicht veröffentlicht wird. Es gibt keinen direkten Bezug auf die durch die Stilllegung der Kernkraftwerke (KKW) in Bayern freiwerdende Leitungskapazität. Die Einarbeitung der Sensitivitäten5 Deckelung Offshore, Einspeisemanagement und erhöhter Preis für CO2-Emissionszertifikate lässt keine Veränderung der Planungen erkennen.

· Das Thema etwaiger Gefährdung von Gesundheit ist nicht in der Sensitivitätsanalyse enthalten.

·

Deutlich wird dies u.a. an den nachfolgenden Stellen:



[S.14ff]: „Basis des NEP2014 sind anerkannte Grundsätze“. Anm.: von wem?



[S.16]: „… nicht bewertet wird, ob es die einzige Netzausbauvariante wäre, da es sich hier um einen Eingriff in den freien Markt handelt“. Anm.: der defacto nicht vorhanden ist (Oligopol!).



[S.17]: „NOVA (Netzoptimierung vor Netzverstärkung und –ausbau)“. Anm.: es findet sich der Hinweis auf die Modellierungssoftware des Instituts für Hochspannungstechnik (IFHT) der RWTH Aachen. Unklar bleibt allerdings, wer der Auftraggeber ist, bzw. wer Drittmittel für die Universität zur Verfügung stellt.



[S.22]: „Die Analyse findet auf der Grundlage der politisch gewollten Deckelung von Biomasse, Wasserkraft und Photovoltaik statt“. Anm.: Das könnte auch ein Ergebnis erfolgreicher Lobbyarbeit sein.



[S.25]: „Zur Sensitivitätsanalyse“. …Anm.: Die Veröffentlichung der dritten Sensitivität (CO2-Emission) erfolgt erst Ende Juni 2014. Es gibt keine Aussagen zur möglichen Gesundheitsbeeinträchtigung, bzw. auch nicht deren fehlen, oder über einzuhaltende Grenzwerte durch das Pilotprojekt HGÜ.



4.3. NEP2014 Kap. 3./ Marktsimulation

Zusammenfassung: In allen Szenarien erzielt Deutschland einen Exportüberschuss von bis zu 46,9TWh7 (!) im Jahr, dabei findet in 81-94% der Betriebsstunden Stromtransit statt [S.38ff]. Deutschland soll demnach zum Stromexportland Nr. 1 in Europa ausgebaut werden.

Zur Erinnerung: es kann sich nicht um einen freien Markt handeln, da dieser in Deutschland aus 4 Anbietern, den ÜNB, besteht.



Regionale Entwicklungsmöglichkeiten und Wertschöpfung

 Negativer Einfluss auf Tourismus.

 Negativer Einfluss auf Landwirtschaft.

 Schwächung der Entwicklung regionaler und dezentraler Energieerzeugung.

 Schwächung der Stadtentwicklung, Zuzug junger Familien (z.B. Bökendorf, Kreis Höxter).

 Durch den europaweiten Stromtransit tragen die betroffenen Städte, Gemeinden, Dörfer und deren Menschen die Lasten der Energiewende überproportional.



Gesundheit

 Es finden sich im NEP2014 keine Aussagen über potentielle Gesundheitsgefährdung.

 Es gibt keine Abstandsregelung zur Wohnbebauung (z.B. wie bei Windkraftanlagen in Bayern oder bei Trassen in Niedersachsen).

 Die erlaubten Grenzwerte für die Belastung durch elektromagnetische Felder sind in Deutschland sehr viel höher, als in anderen EU-Staaten.



Wertverlust von Immobilien und Grundstücken

 Der Wertverlust14 von Grundstücken und Immobilien in der Größenordnung von mindestens 30-50% ist zu erwarten.

 Transeuropäisches Netz/Stromtransit (ENTSO-E): den laut NEP2014 zu erwartenden volkswirtschaftliche Nutzen zahlen die betroffenen Kommunen und deren Einwohner.

 Vorzeitige Besitzeinweisung und nachfolgende Enteignung ist möglich, d.h. es kann gebaut werden, bevor enteignet wird. Und das bei einer garantierten Rendite von 9,05% für die ÜNB und deren Investoren.



Gesellschaftspolitisch

 Die Energiewende ist ein Projekt der gesamten Gesellschaft, höhere Kosten, z.B. der (Erd-)Verkabelung müssen alle Bürger tragen, Freileitungen können nicht akzeptiert werden.

 Gesellschaftliche Akzeptanz im Sinne von „die Menschen bei der Energiewende mitnehmen“ [Zitat: Bundeswirtschafts-/ –energieminister Sigmar Gabriel] kann nur dann hergestellt werden, wenn eben diese Menschen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden.



Weiteres:

Die Stromerzeugung in Deutschland wird 2050 preiswerter sein, wenn die Energiewende konsequent umgesetzt wird statt auf konventionelle Energieträger zu setzen. Das zeigt die jüngste Studie des arrhenius Instituts für Energie- und Klimapolitik im Auftrag von Germanwatch und Allianz Climate Solutions.

http://germanwatch.org/de/8444

Weitere Argumente die ich als Einzelperson wie auch als Mitglied der BI Boekendorf einbringe im beigefügtem Brief BI Boekendorf (PDF)

Anmerkungen zur Gesundheit und den Grenzwerten in der beigefügten Leseprobe Magnetostatik, Energiewende Hochspannung.pdf



Mit freundlichen Grüßen aus Brakel - Bökendorf

Kindly regards from Brakel/Germany

Ashampoo_Snap_2013.04.05_11h36m10s_012_



Thomas Volmer, Im Felde 2, 33034 Brakel

Festnetz . +49 (0) 5276 95841

Fax +49 (0) 3222 3753028

Mobil +49 (0) 172 4534075

info@volmer-gutachten.de www.volmer-gutachten.de



Diese Signatur wird nur korrekt dargestellt,

wenn Sie HTML in Ihrem E-Mail Programm zulassen!

Diese E-Mail enthält vertrauliche Informationen und ist nur für den in der E-Mail genannte Adressaten bestimmt. Für den Fall, dass der Empfänger dieser E-Mail nicht der in der E-Mail bennante Adressat ist, weisen wir darauf hin, dass das Lesen, Kopieren, die Wiedergabe, Verbreitung, Vervielfältigung, Bekanntmachung, Veränderung, Verteilung und/oder Veröffentlichung der E-Mail strengstens untersagt ist. Bitte verständigen sie den Absender dieser E-Mail unter folgender Rufnummer +49 5276 95841, falls sie irrtümlich diese E-Mail erhalten haben, löschen sie diese E-Mail. Der Inhalt dieser E-Mail ist rechtsverbindlich, wenn er von unserer Seite schriftlich durch Brief oder Telefax bestätigt wird. Die Versendung von E-Mails an uns hat fristwahrende Wirkung. Ebenso widerspreche ich der Nutzung oder Übermittlung meiner Daten für Werbezwecke oder für die Markt- oder Meinungsforschung (§ 28 Abs. 4BDSG).

Beitragsanhang

buergerinitiative-boekendorf.pdf [ PDF | 351.09 KB ]