| Stadt Bad Staffelstein | NEP

Betreff: Stellungnahme zum NEP

Die folgende Stellungnahme bezieht sich auf den [bitte angeben: NEP:

Netzentwicklungsplan Strom 2025; Einwendungen der Stadt Bad Staffelstein
gegen die Planungen zu den Stromtrassen P44, P 44 mod. und DC5/DC6



Sehr geehrte Damen und Herren,



gegen die im 1. Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom 2025 dargestellten
Planungen für die Projekte P44: Altenfeld und Grafenreinfeld; P44 mod:
Altenfeld über Würgau nach Ludersheim; DC5/DC6 erheben wir Einwendungen



Im Netzentwicklungsplan Strom 2025 der Bundesnetzagentur ist unter der
Bezeichnung P 44 mod. eine zusätzliche Stromtrasse durch die Landkreise
Lichtenfels und Coburg eingezeichnet.

Diese Variante sieht alternativ einen Neubau in bestehender Trasse vor. Der
Landkreis Lichtenfels wäre von dieser Trasse im Bereich Marktgraitz,
Michelau, Marktzeuln und Redwitz und im Weiteren im Bereich Hochstadt und
Lichtenfels betroffen.

Der Landkreis Lichtenfels und insbesondere der Bereich in Redwitz ist
bereits jetzt sehr stark durch Trassen und Leitungen belastet. Eine weitere
Beeinträchtigung ist deshalb nicht mehr zumutbar.



Ein weiterer Bestandteil des Netzentwicklungsplanes ist die
Gleichstrompassage Süd-Ost.

Im Netzentwicklungsplan mit DC5 und DC 6 bezeichnet. Bei dieser
Trassenplanung in der Variante GG ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch das
Gebiet der Stadt Bad Staffelstein betroffen.

Die Stadt Bad Staffelstein lehnt die geplanten Stromtrassen P 44, P 44 mod.
und die Gleichstromtrasse DC 5/DC 6 strikt ab.

Die Notwendigkeit der Leitungen wird bezweifelt und auch der Aspekt Mensch,
Natur und Umwelt ist in den Planungen der Netzbetreiber nicht ausreichend
berücksichtigt.

In den Szenarien spielt der Stromexport eine wesentliche Rolle, in einer
Abwägung muss den Schutzbelangen von Mensch und Natur immer Vorrang vor den
wirtschaftlichen Interessen der Netzbetreiber eingeräumt werden.

Schutzgüter Mensch, Pflanzen, Tiere, biologische Vielfalt, Boden und
Landschaft werden durch neue Leitungen in unzulässiger Weise betroffen. Ein
neuer Kahlschlag quer durch den Landkreis Lichtenfels sowie erhebliche
Umweltauswirkungen wären die Folge.



Die Stadt Bad Staffelstein ist bereits durch Autobahn und
Hochspannungsleitungen sehr belastet. Aktuell wird bereits mit dem Bau der
ICE-Strecke Nürnberg-Erfurt, der A 73, der 110-kV-Leitung im Maintal und auf
dem Jura in das Landschaftsbild eingegriffen. Eine weitere Beeinträchtigung
der Kultur- und Erholungslandschaft im Stadtgebiet der Badstadt ist nicht
zumutbar. Der Neubau, ob als Freileitung oder Erdkabel, hätte weitere,
erhebliche Beeinträchtigungen zur Folge und würde die Zerstörung der
Landschaft weiter vorantreiben.

Die Schutzgüter Mensch, Natur und Umwelt müssen in jedem Fall Vorrang vor
einem Leitungsprojekt haben, das nach Meinung namhafter Experten nicht
einmal notwendig ist. Weitere Eingriffe sind durch nichts zu rechtfertigen.





Bundesregierung, Bundesnetzagentur und die Bayerische Staatsregierung werden
erneut aufgefordert, die Notwendigkeit der „Gleichstromtrasse Süd-Ost“ im
Hinblick auf bereits im Bau befindliche bzw. geplante Lückenschlüsse im
Stromübertragungsnetz sowie den Einsatz neuer Technologien einer erneuten
Prüfung zu unterziehen und dezentrale Strukturen zur Stromerzeugung und
Verteilung auszubauen und zu fördern. In den für die Planung herangezogenen
Szenarien werden unseres Erachtens falsche Annahmen zu Grunde gelegt. So
könnte die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Gaskraftwerken einen
weiteren Netzausbau nicht erforderlich werden lassen. Der zu erwartende
technische Fortschritt hinsichtlich neuer Speichertechnik und eine mögliche
Reduzierung des zukünftigen Verbrauchs sind nur unzureichend berücksichtigt.



Die erforderlichen gesetzlichen Grundlagen für eine zumindest streckenweise
Erdverkabelung sind zu schaffen. Bei einer Bündelung der Leitungen werden
die bisher vorgegebenen Mindestabstände nicht mehr eingehalten.



Die Stadt Bad Staffelstein nicht bereit, diese hinzunehmen und fordert die
Verantwortlichen auf, von den geplanten Leitungsprojekten abzusehen.



Mit freundlichen Grüßen





gez.





Jürgen Kohmann

Erster Bürgermeister







Mit der Veröffentlichung der Stellungnahme sind wir einverstanden

Beitragsanhang

stadt_bad_staffelstein.pdf [ PDF | 142.06 KB ]