09.07.2012 - 14:55 | Christian L. | NEP

Zu S. 2:

Die Umstellung auf erneuerbare Energien erfordert im Grunde den Komplett-
umbau des heutigen historisch "gewachsenen Netzes", welches auf der Philosophie basiert, daß der Strom in Großkraftwerken erzeugt wird, und zwar dort wo er gebraucht wird (also in der Nähe der Verbrauchszentren). Konsequenterweise werden in einer dezentralen Infrastruktur bestimmte Leitungen gar nicht mehr benötigt. Die Frage der Stillegung von Infrastrukturen, die zu einer "Entlastung" betroffener Kommunen und Anwohner führt, wird nicht hinreichend bzw. gar nicht diskutiert. Nur Zubau - mal hier mal dort - könnte zu einer "Flickschusterei" werden. Wir brauchen ein zeitlich gesehen erweitertes Konzept, da es sich bei der Strom-Infrastruktur um langfristige Investitionsgüter handelt (analog zu Kohle- oder Kernkraftwerken). Die derzeitigen
Planungen greifen also um mind. 20 Jahre zu kurz!

Seiten 16 ff.:

Ab Seite 16: werden die Schritte zur Erstellung des Netzentwicklungsplans beschrieben und erläutert. In allen 4 Szenarien wird ein definitives Auslaufen der Kernenergienutzung unterstellt (Enddatum 2022). So weit so gut! Man geht davon aus daß alles "glattläuft". Warum werden keine Szenarien modelliert, bei denen unvorhergesehene Ereignisse unterstellt werden )z.B. eine Versorgungskrise bei Energieträgern, großflächige Stromausfälle im In- und Ausland, Ausstieg aus der Kernenergie in anderen europäischen Ländern etc.?

Was ist mit der Mitbenutzung des Bahnnetzes?

Seite 72:

Netzberechnungen seien die Grundlage der Planung. Sie verweisen auf die physikalischen Eigenschaften der Übertragung elektrischer Energie, meinen jedoch wahrscheinlich die elektrotechnischen Aspekte. Um welche elektrotechnischen Programme, die dem mathematischen Modell zu Grunde liegen, handelt es sich?
Welche software kommt hier zum Einsatz? Wo bleiben die Risiken, Instabilitäten, eine Beschränkung auf die Berechnung lediglich des stationären Zustandes ist unzulässig.