09.07.2012 - 22:39 | Hans-Peter T. | NEP

Zu Wind-onshore/Volllaststunden: bei allen bis 2022 reichenden Szenarien wird als Eingangsparameter für die Netzausbaurechnung eine zu hohe Anzahl Volllaststunden (nachfolgend VLS abgekürzt) für Wind-onshore von mehr als 2.100 h/a (Seite 65 des NEP) verwendet. Tatsächlich lagen die Werte im Durchschnitt der letzten Jahre jedoch bei nur ca. 1.600 VLS, siehe BMWi in http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/Binaer/Energiedaten/energietraeger10-stromerzeugungskapazitaeten-bruttostromerzeugung,property=blob,bereich=bmwi,sprache=de,rwb=true.xls oder auch BMU in http://www.erneuerbare-energien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/ee_in_deutschland_graf_tab.pdf Seiten 11 und 12 oder Kapitel 10.5 in http://bdew.de/internet.nsf/id/DE_Energiedaten (1.550 VLS in 2007). Eine deutliche Zunahme der VLS im Durchschnitt aller Windkraftanlagen (WKA) in den nächsten Jahren ist nicht zu erwarten: bei der dem NEP zugrunde gelegten Zunahme von derzeit etwa 30 GW installierter Wind-onshore-Leistung auf ca. 45 GW in den Szenarien A22, B22 im Jahre 2022 (Seite 28, Tab. 3 im NEP) müssten die neu zu installierenden ca. 15 GW mehr als 3.000 VLS erbringen, um die Annahme im NEP zu bestätigen. Eine derartige Zunahme bei den VLS ist jedoch nicht zu erwarten. Zwar ist technisch prinzipiell denkbar, bei neuen WKA eine relativ große Rotorfläche mit vergleichsweise geringer Generatorleistung zu kombinieren und somit hohe VLS zu realisieren. Solch eine Entwicklung ist im großen Maßstab während der nächsten Jahre jedoch nicht absehbar und würde außerdem – einen geringeren Wert (als im NEP angenommen) installierte WKA-Leistung bedeuten. Im Szenario C22 ist die Annahme von 70,7 GW install. Wind-onshore-Leistung in 2022 (S.28) unrealistisch hoch. Ausgehend von den derzeit installierten ca. 30 GW würde dies einen Zubau von ca. 4 GW jährlich bedeuten. Zum Vergleich: der Zubau lag in den vergangenen 5 Jahren bei ca. 1,7 GW p.a. Mit freundlichen Grüßen, Dipl.-Ing. Hans-Peter T.